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TheaterPädagogikZentrum, Reutlingen

10 Uhr

Performance Kunst Diskurs

Die Relevanz der Performance Art in der Kunst, der Theaterpädagogik und der Bildung - Standortbestimmung, Austausch, Perspektiven

In performativem Setting erlauben wir uns die Möglichkeiten von Performance Kunst für einen inspirierenden und experimentellen Austausch zu testen und zu erweitern. 

Diese Runde ist eine Einladung zum gemeinsamen kreieren und austauschen von Erfahrungen. Beiträge von allen sind willkommen. 

Keine andere Kunstform ist so reichhaltig und vielfältig wie die Performance-Art.

Bedeutete der Begriff „performance“ ursprünglich im Englischen einfach nur „Vorstellung“, so steht er heute weltweit für die Möglichkeit, aus allen menschlichen Ausdrucksformen Vorstellungen zu entwickeln, die Welt zu erfassen und den eigenen Standpunkt darin zu finden und darüber in einen Austausch mit anderen zu kommen.

Das Festival und Symposium FIELDS OF VISION fördert genau das: Es beleuchtet das Phänomen Performance-Art aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln: Tanz, Theater, Bildender Kunst und Theaterpädagogik. Was die Begegnung mit anderen Vorstellungswelten bedeutet wird  anschaulich und intensiv erlebbar durch Begegnung mit Künstlern aus ganz anderen Kulturkreisen, die wir zu diesem Festival eingeladen haben: sie sind in Myanmar, Vietnam und Thailand verwurzelt. Im Austausch gemeinsam mit europäischen und asiatischen Künstlern wird deutlich, wie unsere Blickwinkel und Vorstellungswelten gefärbt sind durch die kulturelle Identität und jeweilige Lebenswirklichkeiten. Aus dieser Begegnung ergeben sich viele Fragen zu gesellschaftlichen und politischen Phänomenen und Entwicklungen, die ihren Ausdruck in der Performance-Kunst suchen und finden.

So ist eine mögliche Antwort der Performance auf grassierende Ich-Behauptung durch die Konstruktion von Wirklichkeit in Politik und im Privaten die Authentizität auf der Bühne.

PerformerInnen behaupten nichts auf der Bühne, sie tun nicht so als ob, sie spielen keine Rolle, sondern sind, was sie sind: Zeichen, Handelnde, Anschauungsobjekte und – subjekte.

Die Performance-Kunst beeinflusst die Theaterlandschaft schon seit langem. In Deutschland haben Gruppen wie She She Pop und Rimini Protokoll den Theaterbegriff weiterentwickelt. Sie fragen nach dem Authentischen. Sie stellen den Begriff „so tun als ob“ in Frage. Sie holen „Experten des Alltags“ auf die Bühne – Menschen ohne künstlerische Ausbildung, die etwas zu sagen haben.

In diesem Spannungsfeld stehen Theaterpädagogen oder Regisseure, wenn sie mit Amateurgruppen arbeiten. Wo wird authentisches Handeln zum Spielmaterial und zur Kunstform? Das gleiche gilt für Spieler in Amateurgruppen.

Deshalb ist das Festival Fields of Vision bei der LAG-Theaterpädagogik genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

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